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Jahr des Glaubens 2012/2013 in Fritzlar - Text: Militärpfarrer Achim Patton

9. Vortragsabend zum Jahr des Glaubens: "Glaube und Vernunft" - am 16. Mai 2013

Vernunft und Glaube sollen wie Feuer und Wasser sein. Glaube und Vernunft sind aber Zwillingsbrüder, wobei der eine ohne den anderen nicht leben kann. Die Behauptung, daß die Vernunft (Wissenschaft) das Reale untersucht, und der Glaube (Religion) das surreal-märchenhafte, ist keine empirische Aussage, sondern eine ideologische.

Das Reale wird auf das Materielle beschränkt. Ein Stein z.B. ist materiell. Aber die Wirklichkeit besteht nicht nur aus Steinen.
Es gibt höhere Daseinsformen als einen Stein. Ein Maiglöckchen ist stofflich, aber nicht nur. Es kann wachsen. Das ist wirklich. Im Gegensatz zum Stein lebt das Maiglöckchen. Es kann sich allerdings nicht bewegen. Das kann ein Schmetterling. Auch er ist dinghaft. Er hat aber auch Leben und zwar umfassenderes und vielfältigeres Leben als das Maiglöckchen. Das ist real.
Und wiederum ein weiteres Tier mit noch größeren, variationsreicheren Lebensmöglichkeiten: Der Rauhaardackel. Neben all dem, was ein Stein, ein Maiglöckchen oder ein Schmetterling hat, das Materielle, hat er „mehr“ Leben in sich. Das ist real.
Schließlich der Mensch. Er hat alle Existenzmerkmale wie die übrige Natur, allerdings die größte Lebensentfaltung. Er hat Geist und freien Willen, und die sind rein nichtmaterieller Art. Das ist wirklich.

Das aber, lassen die Gegner des Glaubens nicht gelten. Ihrer Meinung nach ist das ganze Dasein nur Materie. Das Problem liegt also nicht in der Sache (Forschungsgegenstand), sondern in der Person (atheistischer Forscher).

Die prähistorische Archäologie will die „missing link“ finden. Das soll beweisen: Die Natur kommt nicht von einem kreativen Gott. Den notwendigen atypische Fund aber, das meistgesuchteste Puzzleteil, die „missing link“, haben sie nicht gefunden. Intern sind sich die Fachleute einig: Gäbe es den „missing link“, wir hätten ihn längst 100.000-fach finden müssen. Aber was finden sie? Das, was sie auf gar keinen Fall finden wollten: Kein Grab ohne sakrale Grabbeigaben, archaische Fresken, spirituelle Amulette, u.v.a.m.. Man muß mit Alexis Tocqueville feststellen: „Die Religionslosigkeit ist ein Zwischenfall; Die Religion ist der ständige Zustand des Menschen.“

Alles nur auf Materie zurückführen zu wollen gleicht dem ersten Mensch im Weltall, Major der Armee der Sowjetunion und Held der UdSSR Juri Gagarin, der nach seiner Landung stolz den Satz von sich gab: „Im Himmel habe ich keinen GOTT getroffen.“

Ob Galileo, Newton, Kepler, Kopernikus, Ferraris, Ampere, Volta, Michael Faraday, Foucault und andere Naturwissenschaftler waren keine Atheisten. Sie haben ihre Erkenntnisse nie als Beweise gegen die Existenz GOTTES angeführt, selbst ein Charles Darwin, trotz Evolutionslehre.

Der atheistische Naturwissenschaftler forscht, der Ideologie verpflichtet, enggeführt. Er will nicht die Wirklichkeit erfassen, sondern seine Ideologie bestätigt sehen. Der gläubige Wissenschaftler, der Wahrheit verpflichtet, erforscht ergebnisoffen. Er möchte die natürlichen Vorgänge in ihrer Tatsächlichkeit neutral durchschauen.

Ein Violinkonzert ist mehr als nur eine Unmenge von Schallwellen erzeugt durch Reibung von getrocknetem Katzengedärm über gespannten Drähten über einem Resonanzkörper. Andere Perspektiven ausschließen bedeutet den Mißbrauch der Naturwissenschaft, nicht weniger, wie bibelfanatische Scheinchristen, die die Hl. Schrift für ein Physiklehrbuch halten.

Ein berühmtes Beispiel ist Prof Stephen Hawking, dem unfehlbaren Papst der Astrophysik.
Stephen Hawking selbst zeigt, daß nichts im Weltraum existiert, was nicht systematisch, geordnet oder strukturiert wäre. Alles in ihm ist „intelligent“. Aber gerade der Ursprung des Universums soll „nicht intelligent“, auf Zufall beruhen. Dazu sagt Albert Einstein: Wenn das Universum aus dem Nichts von selbst entstanden ist: Warum gibt es überhaupt etwas, und nicht das Nichts?

Vernunft ist rein geistig, gehört aber in die Natur. Somit ist sie selbst ein Schöpfungsakt GOTTES.

Deshalb sagt CHRISTUS durch den Mund des hl. Apostels Paulus:„Seit Erschaffung der Welt wird (GOTTES) unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, Seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie (die Nichtgläubigen) unentschuldbar. Denn sie haben GOTT erkannt, Ihn aber nicht als GOTT geehrt …. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit, und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert. Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren.“ Röm 1,20-22

Was über die Wahrheit hinausgeht, die die Vernunft erkennen kann, muß uns offen gelegt werden. Es gibt viel, viel mehr Wahres, als die Vernunft des Menschen in der Lage ist zu erkennen.
Die Vernunft kann das Dasein GOTTES (Existenz) erkennen. Sie kann aber nicht sein Sosein und Sein geschichtlich-kulturelles Handeln „entdecken“. Das muß uns GOTT selbst offenlegen. Das sind die einzelnen Glaubensaussagen (Dogmen).
Blaise Pascal sagt: „Ich will mich lieber irren und an einen Gott glauben, den es nicht gibt, als den Fehler zu machen und an einen Gott nicht zu glauben, den es gibt.“

 

Frühschicht - am 23. März

Die letzte Frühschicht in der Fastenzeit feiern wir am 23.03. um 7 Uhr in der Klosterkirche der Ursulinen. Anschließend gemeinsames Frühstück in der Mensa.

Bonifatiusjahr 2023

Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...

(Foto: Wolfgang Josef)