Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...
Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...
44 Personen, darunter 5 Jugendliche, starteten am Sonntag, 18.10., um 4.45 Uhr mit dem Bus zum Flughafen Düsseldorf, um von dort unsere gemeinsame Reise nach Irland anzutreten. Nach einem Flug über den Wolken – bei Sonnenschein – erreichten wir gegen Mittag Dublin. Der Bus wartete schon und brachte uns in unser Hotel Academy Plaza, direkt in das Zentrum von Dublin. Nach und nach konnten alle ihre Zimmer beziehen und wir hatten die Möglichkeit, noch etwas durch die Innenstadt Dublins zu bummeln. Die Straßen waren voll – die Geschäfte hatten geöffnet. Und wir kamen aus dem Staunen nicht heraus – alles war Mitte Oktober schon weihnachtlich geschmückt – sogar dekorierte Weihnachtsbäume standen in und vor den Geschäften! Am späten Nachmittag trafen wir uns zur hl. Messe in der Kapelle der St. Mary's Church, gleich um die Ecke vom Hotel. Pfarrer Schütz hatte für alle Gesangbücher besorgt; Messdiener waren bei unserer Reisegruppe dabei und auch für die musikalische Unterstützung beim Gesang war gesorgt – mit Flöte und Orgel!
Nach dem gemeinsamen Abendessen am 1. Tag ging es nochmals in die Einkaufsstraße von Dublin, andere erkundeten schon die näheren Pubs oder ließen den Abend im Hotel an der Bar ausklingen.
Für die nächsten Tage war jeweils Treffpunkt um 9 Uhr zum Programmstart.
Am Montag erkundeten wir die Stadt per Bus mit deutscher Führung, die uns Dublin näher brachte. Wir bestaunten die alten Gebäude, die farbigen Haustüren, fuhren über schöne Brücken über die Liffey, den Fluss, sahen Parks und erfuhren natürlich viel über die Iren und ihr Land. Ein Höhepunkt des Tages war dann der Besuch der Whiskybrennerei Jameson. Aufgeteilt in 2 Gruppen erfuhren wir alles über die Besonderheit des irischen Whiskys; in der alten Brennerei mitten in der Stadt wurde an verschiedenen Stationen die Herstellung des Whiskys verdeutlicht. Zum Schluss mussten alle Whiskey testen – und zwar amerikanischen, schottischen und den irischen. Natürlich erkannten wir sofort – Jameson war der beste Whisky und jeder konnte ein Diplom bekommen und natürlich shoppen!
Der nächste Höhepunkt war das Trinity-College mit seiner riesigen Bibliothek – man konnte die Bücher „riechen“! Mittelpunkt der Ausstellung ist das „Book of Kells“, das von irischen Mönchen im 9. Jh. geschrieben wurde.
Am Dienstag war „Bustag“ - und wir freuten uns alle, den netten Busfahrer vom Vortag wieder zu sehen, der uns die ganze Woche über noch begleiten sollte. Durch die eindrucksvolle Landschaft der Wicklow Mountains ging es zur alten Klosteranlage von Glendalough. Gleich am Ortseingang konnten wir in einer kleinen Kirche unseren Gottesdienst feiern – die Küsterin war besonders von unserem Gesang angetan! Wir waren beeindruckt von der alten, großzügigen Klostersiedlung mit 2 Seen aus dem 6. Jh. gegründet von dem Hl. Kevin. Herausragend der 30 m hohe Rundturm auf dem Friedhof, dessen Eingang 3 m über der Erde liegt. Auf dem Friedhof mit den für Irland typischen Steinkreuzen konnte man sogar deutsche Namen finden. Dank des Busfahrers hatten wir auf der Rückfahrt nach Dublin dann noch die Möglichkeit, eine Weberei zu besuchen. Dort konnten wir auch essen, und eine Dame führte uns durch die Weberei. Natürlich gab es auch die Möglichkeit zum Shoppen – Woll- und Tischdecken, Bekleidung und … und … Capes! Nach dem gemeinsamen Abendessen im Hotel machten sich noch einige auf den Weg, einen ausgefallen Pub zu besuchen- nämlich eine ehemalige Kirche. Mitten im Kirchenraum die Theke, an den Seiten die Beichtstühle, an den Wänden Malereien – nicht jedermanns Geschmack!
Am Mittwoch ging es zu Fuß durch Dublin zur Guiness Brauerei, immer schön am Fluß Liffey entlang. Auch dort gab es ein großes modernes Museum über mehrere Stockwerke, in dem man alles über die Herstellung des Bieres lernen konnte. Höhepunkt war nicht der Store, den es natürlich auch gab, sondern im 5. Stock eine Bar mit Ausblick über Dublins Dächer bis zum Meer, sehenswert! Einige besuchten anschließend noch die St. Patrick's Cathedral, eine anglikanische Kirche. Andere besuchten noch das Temple Bar Viertel mit seinen bekannten Pubs.
Erstes Ziel am Donnerstag war Malahide Castle, der ehemalige Besitz der Talbots. Ein wunderschönes Schlösschen, das uns wieder mal eine deutschsprechende Reiseleiterin (aufgewachsen in Südamerika, dann von Bayern nach Irland ausgewandert) näher erklärte. Sehenswert auch die Gartenanlage – hinter den geschützten Mauern wunderschöne Blumen und Bäume – zum Teil exotisch. Dabei stellten wir fest, dass wir bei den Fahrten über Land kaum einen Gemüsegarten bei den Wohnhäusern gesehen hatten! Tolle Toreinfahrten, kleine Häuser, gepflegte Rasenanlagen, aber kaum Beete. Und dann diese Gartenanlage am Schloss!
Weiter ging es zu der Grabanlage von Newgrange. Es ist ein Ganggrab, über dessen Erbauer, ihrer Herkunft, Leben und Religion nichts bekannt ist. Der Bus hielt an einem Informationszentrum, und Busse brachten uns zu diesem Hügelgrab. Der Hügel ist 11 m hoch und hat einen Durchmesser von 80 m; die weißen Quarzsteine am Eingang sind mit rätselhaften Spiralmustern verziert. In 2 Gruppen konnten wir durch niedrige und sehr schmale Gänge in das Innere des Grabes und mithilfe einer Installation erleben, wie das Sonnenlicht bis in das Innere drang.
Da unser Busfahrer erfahren hatte, dass einige unserer Gruppe noch einen irischen Folkabend erleben wollte, holte er einen Teil von uns nochmals nach dem Abendessen ab und fuhr mit uns etwas außerhalb von Dublin in ein Lokal, wo es schon hoch herging! Nicht wegen des Alkohols – sondern wegen der fröhlichen, mitreißenden Musik. Wir konnten erleben, was wir für „Künstler“ in unserer Gruppe hatten – sei es beim Tambourines oder bei irischen Tänzen! Wir hatten viel Spaß und sangen begeistert das Lied von Molly Malone (auch wenn es der eine oder anderen sicher nicht verstand...). Es war ein toller Abschlussabend in Dublin!
Am Freitag ging es Richtung Westküste in die Connemara, und zwar zum Kloster Kylemore Abbey. Die Fahrt durch die schöne Landschaft mit grünen Wiesen in allen Schattierungen, aber auch karger Landschaft, bergauf und bergab und leider bei Regen war sehenswert, aber ein Raunen ging durch den Bus, als wir Kylemore Abbey sahen – idyllisch gelegen an einem See, im Hintergrund Berge – so stellt man sich ein Märchenschloss vor! 1862 wurde das jetzige Benediktinerinnenkloster von einem englischen Kaufmann erbaut. Aufgrund der Wetter geschützten Lage gedeihen hier die exotischsten Bäume – und in den Gewächshäusern sogar Bananen, Trauben und Pfirsiche. Da es stark regnete, war die Besichtigung des Hauses – soweit möglich – die Hauptsache. Anschließend trafen wir uns in der Kapelle des Ordens, um gemeinsam die hl. Messe zu feiern. Dann ging weiter nach Galway, wo wir die letzte Nacht in Irland verbrachten.
Am letzten Tag, Samstag, fuhren wir von Galway zu den Cliffs of Moher, atemberaubende Steilfelsen am Meer – und der Wind raubte einem auch wirklich den Atem – er ging durch und durch. Im Informationszentrum konnte man sich einen Film ansehen über die Klippen und die Tiere, die dort über oder unter Wasser leben. Da die Züge in Irland streikten und dementsprechend viele Autos unterwegs waren, konnten wir in der alten Klosteranlage von Glonmacnois nur einen „Fotostopp“ machen – die Zeit drängte, wir mussten pünktlich am Flughafen sein.
Der Rückflug nach Düsseldorf verlief ohne Probleme und wir landeten pünktlich in Düsseldorf. Nur unser Bus hatte aufgrund eines Autounfalls etwas Verspätung – aber die Heimreise verlief ruhig (die Müdigkeit stellte sich ein) und ohne Probleme, so dass wir gegen Mitternacht wohlbehalten wieder in Fritzlar ankamen.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren dieser Reise – Herrn Dechant Schütz (ihm besonders für die seelsorgerische Begleitung), Herrn Michael Löcke und Herrn Markus Seibt. Wir haben uns jedenfalls in der Reisegruppe sehr wohl gefühlt (und ein herzliches Dankeschön für den großen Spaß mit dem „Chörchen“ im hinteren Teil des Busses), haben ein interessantes Land kennen lernen dürfen und viel über die Iren erfahren!
© St. Peter, Fritzlar