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Bonifatiusjahr 2023

Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...

Gemeindeleben 2017 --- Beitrag Kaplan Jürgen Kämpf

3. Vortrag zur Vorbereitung auf Fronleichnam 2017 - am 23. März 2017

Die Liturgie des Fronleichnamsfestes und sein Brauchtum

Die Liturgie des Fronleichnamsfestes und sein Brauchtum waren das Thema des dritten Vorbereitungsvortrags auf unser Jubiläum. Msgr. Prof. Dr. Cornelius Roth aus Fulda gab in einem Dreischritt einen Einblick in die Thematik. In einem ersten Punkt wurde die liturgische Entwicklung des Fronleichnamsfestes betrachtet. Hierbei insbesondere die Entwicklung der Messtexte und die Ausschmückung der Prozessionen. Der Inhalt der Messtexte bringt den Inhalt dessen, was in der Eucharistie gefeiert wird, in seiner zeitlichen Dimension sehr schön zum Ausdruck. So sprechen die Texte von der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Dieser Dreischritt geht auf den hl. Thomas von Aquin zurück, der, beauftragt von Urbarn IV, Hymnen und Messtexte zum Fest Fronleichnam verfasste. In der Eucharistie wird der Einsetzung des Abendmahles (Vergangenheit) gedacht und zugleich die bleibende Gegenwart Jesu (Gegenwart) betont. Der Zukunftscharakter liegt darin, dass in der Ewigkeit die Gottheit, die auf Erden anfanghaft genossen wird, in seiner Fülle genossen werden kann. Hierzu verwies Prof. Dr. Roth auf die Lieder „Deinem Heiland, Deinem Lehrer“ und „Auf Zion preise Deinen König“, in denen dieser Dreischritt zum Ausdruck gebracht wird. Neben dieser Gebetsentwicklung wurde die Prozessionsentwicklung unter die Lupe genommen. Liturgie und Volksfrömmigkeit haben sich hier gegenseitig befruchtet, wenngleich es in der Barockzeit zu einer Überformung der Prozession kam (Stichwort: Fronleichnamsspiel), sodass das eigentliche Sakrament in den Hintergrund trat. Im zweiten Teil kam Prof. Dr. Roth auf die Tradition der Blumenteppiche zu sprechen, die erst spät zu einem Teil der Fronleichnamsprozession wurden. Der erste Blumenteppich ist um 1778 in Italien zu verorten. In Deutschland gab es den ersten Blumenteppich 1842 in Hüfingen (Schwarzwald). Motive der Teppiche waren und sind vielfältig. Die biblische Begründung für den Brauch der Blumenteppiche findet sich im Einzug Jesu nach Jerusalem. Hier haben die Menschen Palmen gestreut und Kleider auf den Weg gelegt, um dem kommenden König die Ehre zu erweisen. Ein kurzer Einblick wurde auch in die Entwicklung der Monstranzen gegeben. Hier sei schon auf den letzten Vortrag verwiesen, der dieses Thema im Besonderen aufgreift (18. Mai 2017, Frau Dr. Rinn-Kubka, Entwicklung der Schaugefäße zu Fronleichnam am Beispiel der Fritzlarer Monstranzen). Im letzten Teil seines Vortrages wurden Impulse für eine verändernde Gestalt des Fronleichnamsfestes gegeben. Als Stichwort sei hier nur die Vorstellung der pilgernden Kirche genannt, die auf dem Weg ist, auf dem Weg mit ihrem Herrn. Prof. Dr. Roth machte deutlich, dass es zu einer Profilierung der Feier der Heiligen Messe an Fronleichnam bedürfe, da in der Messe das Eigentliche geschehe und das Eigentliche durch sog. Kurzmessen in den Hintergrund trete. Die verschiedenen Möglichkeiten zur Gestaltung der Prozession, die Prof. Dr. Roth gab, sind bedenkenswert.