Wie man es auch nennt - die Hauptsache ist, wir sehen uns und können plaudern...
Im Jahre 723 kam Bonifatius hierher - vor 1.300 Jahren...
Der vierte Vorbereitungsvortrag stand unter dem Thema „Die Mahlgemeinschaften Jesu, das Brotbrechen, das Herrenmahl – Beobachtungen zur Feier der Eucharistie im Neuen Testament“. Prof. Dr. Christoph G. Müller, der Rektor der Katholischen Fakultät Fulda und Professor für Neues Testament ist, stellte in seinem Vortrag die Bedeutung des Mahlhaltens in der Antike und der jüdischen Tradition heraus und schlug von hieraus einen Bogen zu den Mahlfeiern, die Jesus gehalten hat bzw. zu denen er eingeladen wurde. Hierbei wurden verschiedene Perikopen in den Blick genommen. So die Erzählung des Gastmahls bei einem Pharisäer namens Simeon (Lk 7) oder aber die Erzählung über das Sündermahl in Mk 2, wo sich der berühmte Satz Jesu befindet: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.“ Ausgehend von den Sündermählern wurde dann der Blick auf das Letzte Abendmahl gelegt und die verschiedenen Traditionsstränge betrachtet – hier vor allem die Apostelgeschichte und der erste Brief des Apostels Paulus an die Korinther. Zentral war die Auseinandersetzung über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Begriffspaare Brotbrechen (Apg) und Herrenmahl (1Kor). Auf die Reflexion dieser beiden Begriffspaare folgte der Blick auf den zentralen Begriff der Gemeinschaft (koinonia). Darunter zu verstehen ist die Gemeinschaft, die vom Herrenleib her entsteht und die Gemeinschaft, die sich durch Teilhabe am Herrenleib ergibt. Am Ende seines Vortrags machte Prof. Dr. Müller deutlich, dass wir in der Feier des Herrenmahles und des Brotbrechens zu allererst Beschenkte sind, Beschenkte vom Herrn.
An dieser Stelle sei noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Stadt gesagt, die uns wieder den Rathaussaal zur Verfügung stellte.
© St. Peter, Fritzlar